Kardiopulmonale Diagnostik

Lunge und Herz – Einfach unzertrennlich

Herz (Kardio) und Lunge (Pulmo) liegen im Brustkorb nah beieinander. Dort arbeiten sie im Team zusammen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Diese Teamarbeit erklärt auch, warum Herz- und Lungenerkrankungen ähnliche Beschwerden auslösen können, wie z. B.:

  • Atemprobleme und Kurzatmigkeit
  • Schwindel und Ohnmacht
  • Herzklopfen und Herzpoltern
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Gezielte Diagnoseverfahren und die nötige medizinische Fachausbildung bilden die Basis dafür, Herz- und Lungenerkrankungen erkennen und behandeln zu können. In unserer Praxis stehen wir Ihnen mit modernster Technik und medizinischen Know-how für eine umfassende kardiopulmonale Diagnostik zur Verfügung.

Hierzu gehören:

  • EKG
  • Langzeit-EKG (24-72h)
  • Belastungs-EKG
  • Langzeit-Blutdruckmessung
  • Echokardiographie (Ultraschall-Untersuchung des Herzens)
  • Stress-Echokardiographie (Ultraschall-Untersuchung des Herzens unter Belastung)
  • Carotis-Duplex (Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern
  • Lungenfunktions-Analysen
  • Polygraphie zur Feststellung von schlafbezogenen Atemstörungen (Schnarchen)
  • Sportkardiologische Untersuchung
  • Weitere kardiale Diagnostik und Therapie erfolgt in Kooperation mit den umliegenden Kliniken und Institutionen, unter anderen:
    • Transösophageale Echokardiographie (Schluck-Echo)
    • Kardio-CT, Kardio-MRT, Stress- Myokardszintigraphie
    • Herzkatheteruntersuchung

Elektrokardiogramm (EKG)

Mit dieser Untersuchung wird die elektrische Aktivität des Herzens gemessen. Das EKG liefert uns eine Reihe wertvoller Informationen rund um Ihre Herztätigkeit. So können wir Rückschlüsse auf mögliche Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sowie auf mögliche Verdickungen der Herzwände ziehen.

Je nach gesundheitlicher Fragestellung veranlassen wir in unserer Praxis ein Ruhe-,  Belastungs- oder Langzeit-EKG.

Das klassische EKG wird am liegenden, entspannten Patienten durchgeführt und daher auch als Ruhe-EKG bezeichnet. Für diese Untersuchung werden Elektroden an Brustkorb, Armen und Beinen befestigt. Diese Elektroden erfassen die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern. Das Ruhe-EKG erlaubt Aussagen über den aktuellen Herzrhythmus und kommt als routinemäßiges Diagnoseverfahren zum Einsatz. Es kann wegweisend zur Erkennung kardialer Erkrankungen sein.

Das Belastungs-EKG (Ergometrie)  wird auf einem speziellen Fahrrad (Ergometer) durchgeführt. Durch die körperliche Aktivität lassen sich mögliche Herzrhythmusstörungen oder Durchblutungsstörungen feststellen. Die körperliche Belastung wird hierbei schrittweise in regelmäßigen Abständen gesteigert. Gleichzeitig werden Puls und Blutdruck gemessen, um die Leistungsfähigkeit des Herzens festzustellen. Das Belastungs-EKG ist dabei deutlich aussagefähiger als das Ruhe-EKG. Es dient auch zur Festlegung von Belastungsgrenzen vor der Aufnahme Ihrer sportlichen Aktivitäten. Die Untersuchung dauert ca. 20-30 Minuten.

Beim Langzeit-EKG  wird die Herzaktivität über einen Zeitraum von mindestens 24 bis maximal 72 Stunden überwacht. Hierbei wird ein kleines portables Gerät am Körper angebracht, mit dem Sie sich frei bewegen können. Die Herzaktivität wird in regelmäßigen Abständen aufgezeichnet.  

Smart-Ereignis-Rekorder: die AOK Niedersachsen ermöglicht Patienten mit der Diagnose “Synkope” den Einsatz von Smart-Ereignis-Rekordern zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen. Ereignisrekorder werden mittels Elektrodenpflaster auf der Brust angebracht und die Herzaktivität über einen Zeitraum bis zu 14 Tagen überwacht.

Langzeit-Blutdruckmessung

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung wird der Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen und dokumentiert. Abhängig von Stress und körperlichen Belastungen können Schwankungen der Blutdruckwerte auftreten. Die Langzeitmessung dient dazu, das Verhalten des Blutdrucks mit seinen Tagesschwankungen zu erfassen. Dazu wird am Oberarm eine Manschette angebracht. Diese wird zur Messung des Blutdrucks in regelmäßigen Abständen aufgepumpt. Während der Messungen sollte der Arm so ruhig wie möglich gehalten werden. Ansonsten ist es wichtig, dass Sie den Tag so normal wie möglich verbringen. Für die Langzeit-Blutdruckmessung ist das Tragen bequemer, nicht zu enger Oberteile zu empfehlen.

Echokardiographie

Die Echokardiographie, auch Herz-Echo genannt, gehört neben dem Belastungs-EKG zu den Basisuntersuchungen in der Kardiologie. Es handelt sich hierbei um eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens, mit dem die Strukturen des Herzens dargestellt werden können. Sie erfolgt mittels eines Schallkopfes, der über den Brustkorb aufgesetzt wird. Die Untersuchung gibt Aufschluss auf die Herzgröße, die Pumpleistung des Herzmuskels und die Funktion der Herzklappen. Die Herzkranzgefäße, Bypässe oder Stents sind mit dieser Methode nicht beurteilbar. Die Echokardiographie wird daher zur Beurteilung einer Herzschwäche und vor allem bei Herzklappenfehlern eingesetzt.

Eine Echokardiographie kann in Ruhe aber auch unter körperlicher Belastung durchgeführt werden. Im Gegensatz zu einer Röntgenaufnahme ist die Echokardiographie strahlenfrei, schmerzlos und für den Körper nicht belastend.

Stress-Echokardiographie

Die Stress-Echokardiographie ist eine Kombination aus einer Ultraschalluntersuchung des Herzens und eines Belastungs-EKGs. Der Patient befindet sich bei dieser Untersuchung auf einer Spezialliege, an deren Fußende Pedale für die Belastung angebracht sind. Die Spezialliege ist in verschiedene Richtungen kippbar. Dies führt zu einer besseren Bildqualität und Auswertung. Die Untersuchung beginnt mit Ruheaufnahmen in standardisierenden Ebenen. Ähnlich wie bei einem Belastungs-EKG wird die Belastung stufenweise gesteigert und die Aufnahmen im Abstand von 2 Minuten wiederholt, bis der Patient ausbelastet ist.

Bei Patienten, die nicht in der Lage sind zu treten, kann die körperliche Belastung durch die Gabe eines Herzkraft- und insbesondere Herzfrequenz steigernden Medikamentes simuliert werden („Dobutamin-Stressecho“).

Die Stress-Echokardiographie dient hauptsächlich der Diagnostik von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Die Herzkranzgefäße selbst sind als Struktur im Ultraschall nicht ausreichend darstellbar. Über die im Echo gut beurteilbare Muskelfunktion in den einzelnen Versorgungsgebieten der Herzkranzgefäße, lassen sich Rückschlüsse auf die Durchblutung der einzelnen Bereiche ziehen.

Doppleruntersuchung des Herzens

Die Doppleruntersuchung des Herzens wird in der Regel im Rahmen der Echokardiographie des Herzens vorgenommen. Dabei wird die Flussrichtung und die Flussgeschwindigkeit des Blutes über den Herzklappen ermittelt und graphisch dargestellt. Diese Untersuchungsmethode ermöglicht eine sehr genaue Beurteilung der Herzklappenfunktion und eine Beurteilung der Elastizität des Herzmuskels sowie der Füllungsstörung des Herzmuskels.

Carotis-Duplex-Sonographie

Die Carotis-Duplex-Sonographie ist eine Ultraschall-Untersuchung der Hauptschlagader. Die von der Hauptschlagader (Aorta) abgehende linke und rechte Carotis zweigen sich kurz unterhalb des Kieferwinkels in die Carotis interna und in die Carotis externa auf. Die Carotis interna übernimmt die Hirndurchblutung, die Carotis externa versorgt die Strukturen des Gesichtsschädels mit Blut. Mit der Carotis-Duplex-Sonographie lassen sich Ablagerungen (Plaques) oder Verengungen (Stenosen) der Halsschlagaderwand feststellen. Die Carotis-Duplex-Sonographie gehört damit zu einer wichtigen Vorsorge-Untersuchung zur Erkennung des Schlaganfall-Risikos. Die Untersuchung ist ungefährlich und völlig schmerzfrei.

Lungenfunktionsanalysen

Lungenfunktionsanalysen geben Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Lunge. Wir bieten Ihnen verschiedene Untersuchungen an, die zur Diagnostik und Behandlung von Atemwegs-, Herz- und Kreiskauferkrankungen dienen. In unserer Praxis stehen folgende Testverfahren zur Verfügung:

  • Spirometer (Lungenfunktionstest)
  • Peak-Flow (Bestimmung des Luftstroms)
  • Blutgasanalyse (Bestimmung des Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalts im Blut)

Polygraphie

Die ambulante Polygraphie, auch kleines Schlaflabor genannt, ist eines der wichtigsten Diagnostikinstrumente zur Untersuchung des Schlafverhaltens, insbesondere bei Verdacht auf das Schlafapnoe-Syndrom. Sie kann bei Symptomen wie Schnarchen, Atemaussetzern oder Tagesmüdigkeit eingesetzt werden. Bei dieser Untersuchung wird der Atemfluss, die Atempausen, die Sauerstoffsättigung im Blut, die Anzahl der Herzschläge pro Minute (Herzfrequenz), Schnarchgeräusche sowie Atembewegungen von Bauch und Brustkorb gemessen. Dazu erhalten Sie über Nacht ein kleines mobiles Gerät, dass Ihren Schlaf „dokumentiert“. Anhand dieser Daten können Rückschlüsse auf die Atmung im Schlaf gezogen werden. Verstärkt oder bestätigt sich der Verdacht einer Schlafapnoe, wird in einigen Fällen noch eine genaue Untersuchung im Schlaflabor angeschlossen.

Sportkardiologische Untersuchung

Sportkardiologische Untersuchungen dienen dazu, Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und mögliche gesundheitliche Risiken oder gar lebensbedrohliche Folgen zu verhindern. Freizeit- und Leistungssportler erhalten hierbei Auskünfte über die Belastbarkeit und Leistungsgrenze Ihres Herz-Kreislauf-Systems. Eine sportkardiologische Untersuchung ist insbesondere Risikopatienten (z. B. mit arteriellem Bluthochdruck) zu empfehlen.